7. Oktober 2021: Der Alltag in der Wohnstätte Otterbach

Wie erfahren wir die Welt?
Durch Unsere Sinne, durch unsere Emotionen.

Die Jahreszeiten sind unsere Begleiter und wirken sich auf uns aus. Wir erfreuen oder ärgern und über das Wetter. Wie begegnen den Festen im Jahreskreis. Wir gedenken unseren Ahnen oder zeigen uns dankbar über all den Wohlstand, den wir haben. 

Viele Dinge erfahren wir, indem wir unser Haus verlassen. Was aber ist, wenn unser Körper es nicht mehr zulässt, aktiv am Außenleben teilzuhaben? Dann holen wir das Leben in die Wohnstätte. Wir gestalten Jahreszeitentische, wir fühlen Blätter und Schnee – wir essen Speisen, die zu den Gezeiten gehören, und die uns an Vergangenes erinnern. 

Wir lesen Geschichten und Märchen, die in die Jahreszeit passen, und es ist erstaunlich, welche Gespräche und Erinnerungen aufkommen, oder aber einfach die Augen geschlossen werden und Ruhe einkehrt.

Wir stellen das Jahr sichtbar. Fühlbar und schmeckbar in seinen Jahreszeiten dar.

Die Jahreszeiten finden somit nicht nur draußen statt, sondern werden ins Haus transportiert. Gespräche über die jeweiligen Eigenschaften der Zeit finden statt, lassen Vorlieben erkennen, Ideen entwickeln sich. 

Gerade in einer Zeit, in der das Leben aus dem Rhythmus geraten ist, der uns fremd war, ist es wichtig, Bewährtes zu intensivieren, Neues zu entdecken und schrittweise das Leben draußen wieder zu öffnen. Wir setzen uns immer wieder einfach in den Bus, fahren bekannte und unbekannte Plätze ab, besuchen Menschen, die uns fehlen, und halten einen Plausch aus dem Auto heraus. 

So kreativ und bunt die Welt ist, so farbenfroh die Natur, so versuchen wir unseren Alltag zu gestalten – jeden Tag neu! 

Text und Fotos: Alexandra Ebner
Wohnstättenleitung Otterbach

Zur Bildergalerie