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20. bis 22. Juli 2018: ALLES MUSS RAUS ! 2018 - Festival der Lebenshilfe in Kaiserslautern

Zum 12. Mal begeistert Deutschlands einzigartiges inklusives Straßentheater-Musik-Festival mit über 150 behinderten und nicht behinderten Künst­lerinnen und Künst­lern in rund 20 Ensembles aus neun Ländern in knapp 70 Einzelveranstaltungen während drei Tagen in Kaiserslauterns Innenstadt.

20. bis 22. Juli 2018: ALLES MUSS RAUS ! 2018 - Festival der Lebenshilfe in Kaiserslautern

Tanz-Gruppe ‚Drops of Peace’.

Das Theater/Musik/Fest der Lebenshilfe lockte übers Wochenende „alle nach draußen“! Von der Lebenshilfe Westpfalz und der Lebenshilfe gGmbH Kunst und Kultur gemeinsam mit der Stadt Kaiserslautern und dem Kultursommer Rheinland-Pfalz veranstaltet wurde Kaiserslauterns Innenstadt zur riesigen Bühne mit einem großen und begeisterten Publikum.

Schon am frühen Freitagabend wurden die Zuschauer am Martinsplatz mit einer Tanz-Performance zum Thema Gemeinschaft mit der siebenköpfigen Gruppe ‚Drops of Peace’ beeindruckt, um dann auf der Wiese des Pfalztheaters mit dem Zirkus-Ensemble ‚Kermiz’ ein nostalgische Zirkusprogramm mit Clownerie, Jonglage und Akrobatik zu erleben.


ALLES MUSS RAUS !  REVUE 2018Den ersten Höhepunkt des Eröffnungstages bildete die schon zur Tradition gewordene Revue in der voll besetzten Fruchthalle.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Dr. Susanne Wimmer-Leonhardt,  Festivalleiter Andreas Meder und Dr. Rainer Schmiedel, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Westpfalz , startete das künstlerisch hochwertige und kurzweilige Programm, präsentiert von Varieté-Spezialistin Deta c. Rayner von ‚The Beez’.

 

Musik von ‚The Beez’, ‚The Royal High Jinx’ und ‚Les Grooms’ mit Sängerin: Komik und Akrobatik von den ‚Maiers’; Sprachreime  von ‚Meine Damen und Herren’, sowie perfekte Tanzperformance von der tanzbar_bremen rissen die Besucher zu Beifallsstürmen hin.

 

'Vénus' - StraßenparadeDer Zuschauerstrom begleitete dann die ‚Vénus’, eine riesige Figur aus Korbweide, Draht  und Stäben, die in wechselnden Farben leuchtet,  vom Martinsplatz zum Stiftsplatz.


Das französische Theaterensemble ‚L’Homme Debout’ präsentiert mit dieser Parade eine Lebensgeschichte von Liebe, Heimat, Reisen und Krieg. Das Finale wurde von einer großen Menschenmenge bestaunt.

 

Auch am Samstag und am Sonntag verwandelte sich die Innenstadt von der Stiftkirche bis zum Theodor-Zink-Museum in eine Kunstbühne mit vielen Stationen.

Im Innenhof der Stiftskirche wechselten die ‚Ballroombusters’, sechs Tänzerinnen und Tänzer von tanzbar_bremen, zwischen Harmonie und Uneinigkeit, zwischen gemeinsam und allein, um vielleicht doch das Durcheinander des Alltags zu sortieren. Mit ansprechender, moderner Musik und tänzerischem Können fasziniert die Darbietung.

Daneben bereiteten sich ‚Ex Aequo’ mit Zirkuselementen wie Akrobatik, Jonglage und Humor darauf vor, ihre Beziehungskiste zu ordnen und Platz im neuen Zuhause zu finden. Die beiden Künstler verstanden es, das Publikum zu begeistern.

Gleichzeitig tummelten sich die bunten, aufgeblasenen Gestalten von ‚La Grande Phrase’ vor der Stiftskirche und tanzten und hüpften und sprangen vor und mit dem Publikum, auf dem Pflaster und auf dem Brunnen in einer heiteren Leichtigkeit.

Dazwischen hielt immer wieder das Mini-Taxi ‚Suzy’, um Fahrgäste einzuladen und mitzunehmen, auch wenn es nicht so einfach war, in das Gefährt hineinzukommen und Platz zu finden. Dennoch war das Festival-Shuttle immer besetzt.

Da tauchten auch immer wieder ältere Damen, die ‚Schrapnellen’ vom Blaumeier-Atelier auf, um die Zuschauer mit ihren Alltagsproblemen zu behelligen: Hund ausführen (Tütchen für das Hundegeschäft immer dabei), Kaffee trinken (vorher musste der Tisch gedeckt werden), auf Männerfang (zur Überraschung der Herren), Unterwäsche wechseln (in dem Alter nicht so flink oder einfach) und in Kommunikation mit dem Publikum beim Aufpassen auf das Fahrrad, oder beim Verteilen der Asche des (verstorbenen) Ehemanns. Die zehn Damen sorgten auf alle Fälle für fröhliche Gesichter und viel Gelächter.

Derweil präsentierten im Innenhof der Stiftskirche ‚You and I Know, ein Tanz-Duo aus England, äußerst beeindruckend, was Tanz sein kann. Joel Braun (Rollstuhlfahrer) und Laura Patay (linker Unterarm amputiert), eine mitreißende Tanzperformance zum Thema Verlieben und Entlieben , aber mit Happy End.

Auf dem Stiftsplatz ging es weiter mit der Darbietung ‚Air’, bei der rosafarbene, aufgeblasene Gestalten ihre Choreografie darboten. Sie stehen, gehen in die Hocke, laufen, hüpfen und schweben über den Platz immer in Interaktion untereinander aber auch mit den Zuschauern, was berührende und komische Situationen entstehen lässt.

Der Sonntag wartete gleich zu Beginn auf dem Stiftsplatz mit der großartigen Show ‚Block’, von zwei Künstlergruppen dargeboten, auf, die eine große Zuschauermenge anlockte. Großen, betongraue Blöcke, zu Beginn zum Monument aufgebaut, wurden von den Tänzerinnen und Tänzern in immer neue Konstellationen gerückt – und das im perfekten Zusammenspiel – um auf das Leben und Überleben im urbanen Raum und seinen Nischen hinzuweisen. Es war eine artistische Allegorie der Akrobatinnen  und Akrobaten auf das atemlose Leben in der Großstadt, was uns alle berühren und zum Nachdenken bringen soll.

Die Workshops auf der Wiese neben der St. Martinskirche fanden regen Zuspruch.
Für die kleinen Zuschauer führte das inklusive Team von ‚Damen und Herren’ das Figurenspiel Das verschwundene Schaf’ auf. Das jüngste Schäfchen ist verschwunden und Eltern und Brüder suchen nach ihm. Es geht darum Mut zu entwickeln und Angst zu besiegen, dann wird auch Lucky wieder bei der Familie sein.

Die gleiche Gruppe bot auch an, Puppen zu basteln und damit zu spielen. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt, nur das Material wie Pappe, Plastik, Gummi und vielerlei Fundsachen waren vorgegeben, um daraus echte einmalige Meisterwerke zu gestalten, was allen sehr viel Freude bereitete.

Am gleichen Ort fand der Workshop Theater und Musik statt. Hier gab es Musik, zu der man sich, zum Teil unter Anleitung, zu bewegen, zu tanzen und zu amüsieren. Auch konnte man dazu Musik machen, wofür es Instrumente und Percussion gab, um das Saxofon-Spiel zu unterstützen. Jeder konnte mitmachen und vor allem Spaß haben.

Auf dem Martinsplatz spielte nun die australische Band ‚. Mit ihrem GypsyDancePop gewürzt mit Latin und Elektro.Swing Beats  boten sie einen schwungvollen perfekten Auftritt mit Gesang, Schlagzeug, Mandoline, Elektro-Gitarre und Violine. Das Publikum bedankte sich mit riesigem Applaus.

Weiter ging es mit ‚La Baronnade’ von ‚Les Grooms’, die gemeinsam mit dem Publikum und Gaststars eine fulminante Show boten. Jeder Musiker ein Perfektionist, gepaart mit Witz und Charme, vermochten sie alle in ihren Bann zu ziehen, wobei sie sich genial in die Umgebung einpassten. Ob auf dem Balkon eines Lokals, vor einem historischen Gebäude oder mit Operngesängen, was sie auch alles schon bei der Revue in der Fruchthalle zum Besten gaben.

Auch die Altstadt war ins Programm mit einbezogen, weshalb man sich im Hof des Theodor-Zink-Museums einfand, um der charmanten Tanzgesellschaft mit ihrer Vorführung ‚Häerzgeflüster am Tangoschrett’ beizuwohnen. Die Gäste fanden sich im Tanzcafé ein, wurden freundlich begrüßt und bewirtet, um der Hopphopp Dadoband-Musik mit Swing und Jazz zu lauschen und schließlich übers Parkett zu schweben, selbstverständlich mit Tänzern aus dem Publikum, die ja auch ihrem Herzpartner begegnen sollten. Eine charmante, von Höflichkeit und Freundlichkeit begleitete Show.

‚Die Maiers’ faszinierten schon am Freitagabend das Publikum mit ihrer Darbietung ‚just married’. Eine mit viel Humor gepaarte Vorführung, die von Komik über Artistik zur Trapezkunst und zum Zirkustheater führt. Im Wadgasserhof unter freiem Himmel stellte sich die perfekte Vorführung nochmals anders dar, als auf der Bühne in der Fruchthalle, dennoch nicht genauso witzig und mit perfekter Artistik.

Zum Abschluss der drei Tage fanden auf der Bühne an der Stiftskirche noch zwei Aufführungen statt: Einmal ‚Karaoke mit barner 16 live’, wobei angemeldete und spontan entschlossene Sänger ihren Song auf der Bühne performen konnten. Die Ohrwürmer wurden vom Publikum mitgesungen und das Tanzbein geschwungen.

Den krönenden Schlusspunkt setzten wie gewohnt ‚THE BEEZ’ zum Ende des dreitägigen äußerst gelungenen Festivals. Vielen Dank an alle Mitwirkenden!

 

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